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Marwa El Sherbini, 10 Jahre seit dem ersten islamfeindlich motivierten Mordes in Deutschland

Marwa El Sherbini war das erste offizielle Opfer von einem islamfeindlichmotivierten Mordes in Deutschland.

Marwa El Sherbini war eine 32-jährige Apothekerin in Dresden, die am 1. Juli 2009 ermordet wurde als sie vor Gericht trat um als Zeugin gegen einem Angeklagten auszusagen, der sie beschimpft hatte weil sie einen muslimischen Koptuch trug. Er wiederholte diese schriftlich vor dem Amstrichter und stach sie 18 Mal zu Tode.

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Der Morderer tat dies vor dem Richter selber in den Räumigkeiten des Landesgerichts Dresden, wo auch ihr Mann und ihr damals drei-jähriger Sohn anwesend waren. Sie war im dritten Monat einer neuen Schwangerschaft. Das Landgericht beurteilte ihn zu lebenslanger Haft wegen ein fremdenfeindliches -sie kam aus Ägypten- und islamophobisches Mordes. Seit dem, gilt sie als erstes Opfer eines klar islamfeindlich motivierten Mordes in Deutschland und deswegen ist der 1. Juli der Tag gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit bundesweit.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) vergibt erstmals anlässlich des 10. Jahrestags des islamfeindlichen Mordes an Marwa El-Sherbini den „Internationalen Marwa El-Sherbini-Preis für Zivilcourage“ an zwei Akteuren, Mevlüde Genç aus Deutschland und Farid Ahmed aus Neuseeland. „Den PreisträgerInnen [ist] nicht nur gemeinsam , dass sie durch antimuslimischen Rassismus und Hass ihnen geliebte Menschen verloren haben, sondern vor allem, dass sie diesem Rassismus und Hass mit Versöhnung und Zusammenhalt in ihren jeweiligen Gesellschaften geantwortet haben“, hat der ZMD in einer Pressemitteilung hervogehoben.

Die damals 50-Jährige Mevlüde Genç verlor zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte bei einem Brandanschlag am 29. Mai 1993 auf ihr Haus in Solingen. Es stellte sich heraus, die Täter hatten Verbindungen mit der rechtsextremen Szene. Die deutsche Familie aus türkischer Herkunft war muslimisch, und die Morde werden deswegen auch heutzutage von mehreren Akteuren für islamfeindlich gehalten.

Die Frau von Farid Ahmed wurde beim Terroranschlag in Christchurch (Neuseeland) am 15. März dieses Jahres ermordet, neben anderen 50 Personen. Sie hatte geholfen Frauen und Kinder in Sicherheit ausserhalb der attackierten Moschee zu bringen und wurde erschossen als sie zurückging um ihren Mann, im Rollstuhl, zu helfen. „Ich vergebe den Mörder meiner Frau. Ich wünschte, ich könnte ihn umarmen“, waren seine Worte danach.

Im Jahre 2018 gab es 910 islamfeindliche Straftaten in Deutschland, die offiziell als solche vom Bundesministerium des Innern unter den Daten der Hasskriminalität registriert wurden. „Wir sind EINE Gesellschaft & zu uns gehören rund fünf Millionen Menschen muslimischen Glaubens“, sagte an diesem 1. Juli die Regierungsabteilung für Integration im Twitter.

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